Forschungsprojekte der DCCV

PACED - Evaluation von ambulanten und stationären Schulungen für Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen

Die DCCV beschäftigt sich schon lange mit CED-Patientenschulungen. Die Wissenschaft  ist  uneinig,  ob  CED-Patientenschulungen einen Nutzen für die Patienten bringen. Zur Klärung dieser Frage haben wir uns an dem vom Bundesministerium für Bildung  und  Forschung  geförderten  Projekt  „PACED: Patientenschulungen für Betroffene mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen“ beteiligt. Die Ergebnisse sind 2016 in der Fachzeitschrift "Inflammatory Intestinal Diseases" erschienen:

Positive Effekte einer Schulung für Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen auf psychische Belastung, Selbstmanagement und Krankheitsbewältigung: eine prospektive, randomisierte, kontrollierte Studie

Zusammenfassung

Theoretischer Hintergrund: Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) leiden unter verschiedensten somatischen und psychischen Belastungen. Patientenschulungen könnten ihr Wohlbefinden verbessern. Daher entwickelten wir ein Schulungsprogramm für CED-Patienten mit medizinischen und psychologischen Inhalten. Ziel dieser Untersuchung war die Evaluation der Patientenschulung in einer großen, kontrollierten Studie.

Methodik: 181 ambulante CED-Patienten nahmen in einer prospektiven, randomisierten, kontrollierten Studie mit Messzeitpunkten vor, 2 Wochen und 3 Monate nach der Schulung teil. Interventionseffekte auf krankheitsbezogene Ängste und Sorgen (primärer Zielparameter), Progredienzangst und deren Bewältigung, Gesundheitskompetenzen, gesundheitsbezogene Lebensqualität, Krankheitsaktivität, Angst- und Depressionssymptome, Wissen sowie Coping wurden mittels Kovarianzanalysen überprüft. Außerdem wurde die Zufriedenheit der Teilnehmenden mit der Patientenschulung evaluiert.

Ergebnisse: 2 Wochen und 3 Monate nach der Schulung zeigten sich signifikante, große Effekte unseres Schulungsprogramms auf den Erwerb von Fertigkeiten und Handlungsstrategien, Wissen sowie Bewältigung der CED. Darüber hinaus fanden wir signifikante, mittlere Effekte auf krankheitsbezogene Ängste und Sorgen, Progredienzangst und deren Bewältigung, eine positive Grundeinstellung der CED gegenüber und die Bewältigung von krankheitsbedingten negativen Emotionen. Die Anzahl an eingesetzten Bewältigungsstrategien war nach 3 Monaten signifikant höher. Auf Krankheitsaktivität, gesundheitsbezogene Lebensqualität, aktive Lebensgestaltung sowie Angst- und Depressionssymptomatik ließen sich keine Effekte erzielen. Die Patientenschulung wurde sehr positiv von den Teilnehmenden beurteilt.

Fazit: Unsere Patientenschulung führte zu Verbesserungen in psychischer Belastung, Selbstmanagement-Fähigkeiten sowie Krankheitsbewältigung und wurde von den Teilnehmern sehr geschätzt.


Beneficial Effects of Education on Emotional Distress, Self-Management, and Coping in Patients with Inflammatory Bowel Disease: A Prospective Randomized Controlled Study

Abstract

Background: Patients with inflammatory bowel disease (IBD) suffer from various physical as well as psychological impairments, and patient education may help improve their well-being. Therefore, we developed a manualized education program for IBD patients addressing medical and psychological issues. This study aimed to evaluate it in a large controlled trial.

Methods: A total of 181 IBD outpatients participated in a prospective, randomized, waitlist-controlled trial; assessments were made before as well as 2 weeks and 3 months after intervention. Analysis of covariance was used to assess intervention effects on disease-related worries and concerns (primary outcome), fear of progression, coping with anxiety, health competencies, health-related quality of life (HRQoL), perceived disease activity, symptoms of depression and anxiety, disease-related knowledge, and coping strategies. Participants’ satisfaction with the program was also evaluated.

Results: At 2 weeks and 3 months after intervention, we found significant large effects of our education program on skill and technique acquisition, knowledge, and coping with IBD. Moreover, we found significant medium effects on disease-related worries and concerns, fear of progression, coping with anxiety, constructive attitudes and approaches, as well as coping with disease-related negative emotions. The number of coping strategies used was significantly higher at 3 months. We did not find any effects on perceived disease activity, HRQoL, positive and active engagement in life, or symptoms of anxiety and depression. The program was rated very favorably by the attendees.

Conclusion: Our education program contributed to improvements in psychological distress, self-management skills, and coping and was appreciated by its attendees.


Quelle:
Berding, A., Witte, C., Gottschald, M., Kaltz, B., Weiland, R., Gerlich, C., … Faller, H. (2016). Beneficial effects of education on emotional distress, self-management, and coping in patients with IBD. A prospective randomized controlled study. Inflammatory Intestinal Diseases. Advance online publication. doi:10.1159/000452989

Volltext erhältlich unter:
http://www.karger.com/Article/FullText/452989 (html)
http://www.karger.com/Article/PDF/452989 (PDF)


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Erstellt: 16.01.2017 Letzte Änderung: 20.02.2020

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