Informationen zum Thema "Ileoanaler Pouch"

Die Colitis ulcerosa ist eine chronisch entzündliche Darmerkrankung unklaren Ursprungs, die den Dickdarm befällt und sich, beginnend vom Mastdarm, über den ganzen Dickdarm ausbreiten kann.

Wenn eine Operation erforderlich wird und die entsprechenden Voraussetzungen gegeben sind, ist heute die komplette Entfernung des Dickdarms und des Mastdarmes und die Anlage eines ileoanalen Pouches (IAP) das Standardverfahren.

Durch diese Operation kann der Dickdarm entfernt werden, ohne dass dauerhaft ein künstlicher Darmausgang (Stoma) angelegt werden muss - die Kontrolle des Stuhlgangs bleibt weitgehend erhalten, zumindest äußerlich bleibt damit "alles beim alten".

Was ist ein "Ileoanaler Pouch"?

Ein Pouch (englisch: Beutel, Tasche) ist ein aus Dünndarmschlingen geformtes Reservoir, das den recht flüssigen Darminhalt des Dünndarms sammelt und die direkte Entleerung hinauszögert. "lleoanal" bedeutet, dass mit dem Pouch eine direkte Verbindung zwischen dem letzten Abschnitt des Dünndarms (lleum) und dem Anus geschaffen wird. Es gibt verschiedene Möglichkeiten den Pouch zu gestalten. Die technisch einfachste Anlage ist der sogenannte J-Pouch, der heute als Standardverfahren gilt.

Die ileoanale Pouchoperation hat den entscheidenden Vorteil der Vermeidung eines dauerhaften künstlichen Dünndarmausgangs (lleostoma). Eine Pouch-OP ist ein schwerwiegender Eingriff, der weitgreifende Konsequenzen hat und neben der sorgfältigen Indikationsstellung eine spezielle Erfahrung der Chirurg*innen voraussetzt. Zur Vorbereitung gehört das Informationsgespräch mit dem*der operierenden Ärzt*in ebenso wie Kontaktaufnahme mit Patient*innen, die sich bereits einer derartigen Operation unterzogen haben. Eine Kontaktmöglichkeit wird durch Vermittlung der Deutschen Morbus Crohn / Colitis ulcerosa Vereinigung - DCCV - e.V. in den entsprechenden Zentren gewährleistet. Die Entscheidung zur Operation und zur Operationsmethode muss letztlich jeder Betroffene für sich selbst treffen.

Für jeden von uns ist die Erhaltung der Kontinenz (willkürliche Stuhlentleerung durch den natürlichen Darmausgang) von großer Bedeutung. Damit kann das Gefühl der persönlichen Integrität und auch der psycho-sozialen Integration verbunden sein. Der Weg zu diesem Ziel kann im ersten Jahr nach der Operation beschwerlich verlaufen und oft zur Resignation Anlass geben. Um sich bewusst zu diesem Schritt der Operation entscheiden zu können, muss man von vornherein bedenken, dass sich die Entwicklung zur endgültigen Funktion des Pouches über zwölf Monate hinziehen kann.

Der Text dieser Seite ist dem Faltblatt: "Ileoanaler Pouch" der DCCV entnommen.

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in der Bundesgeschäftsstelle, Telefon 030 2000392 - 11.

Was wir tun können in unserer Beratung:

  • zuhören und Orientierungshilfen geben,
  • Informationen zu angebotenen Materialien geben,
  • über Verfahren in der Diagnostik und Therapie informieren,
  • im Umgang mit Problemen und Belastungen unterstützen, die sich durch die Erkrankung ergeben (z.B. familiäre, partnerschaftliche, körperliche und seelische Beeinträchtigungen),
  • Kontaktmöglichkeiten zum Austausch mit Betroffenen nennen, sowie
  • gemeinsam nächste Schritte finden.

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