Arbeitskreis Ernährungstherapie
Immer neue Fragen ...
chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) sind Erkrankungen des Verdauungstraktes, also der Organe, die uns mit Nährstoffen versorgen. Deshalb gilt der Ernährung unser starkes Interesse.
Besonders nach der Diagnose von Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa stellt sich für die Betroffenen und deren Angehörige oft die Frage: "Wurde ich durch falsche Ernährung erst krank? Was esse ich jetzt und wie schränkt sich meine Lebensqualität ein?" In der Familie des Betroffenen und in seinem Umfeld stellt sich Unsicherheit ein. Fragen nach einer "heilenden" Diät werden gestellt.
Obwohl die Ernährungstherapie vielfach bei schwierigen Krankheitssituationen helfen kann, gehen wir als DCCV und Arbeitskreis davon aus, dass es z.Zt. keine "Diät" gibt, die den Ausbruch von CED verhindern kann, oder alleine ausreicht, die Krankheit zu beenden.
Diese und andere Fragen zur Ernährung bei CED bekommen noch mehr Gewicht, wenn dem Betroffenen bewußt wird, dass es sich bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa um Krankheiten handelt, deren Ursachen noch weitgehend unerforscht sind und die uns als chronische Krankheiten ein Leben lang begleiten werden.
Im Verlauf der Erkrankungen ergeben sich immer neue Fragen zur Ernährungstherapie, z.B.: Wie ernähre ich mich im akuten Schub oder in einer ruhigen Phase der Erkrankung?
Geschichte des AK
Der jetzige Arbeitskreis ist aus dem 1997 gegründeten Arbeitskreis "Künstliche Ernährung" hervorgegangen. Dieser befaßte sich mit den besonderen Anliegen der künstlichen, also der enteralen und parenteralen Ernährung, bei CED und dem sog. Kurzdarmsyndrom. Bei der enteralen Ernährung handelt es sich um besondere Trink- und Sondennahrungen und bei der parenteralen Ernährung um die Ernährung über die Blutbahn.
Ziel dieses Arbeitskreises war es, für Betroffene und Interessenten eine Anlaufstelle zu bieten und Kontakte zu Ärzt*innen und Oecotropholog*innen herzustellen. Dies bietet auch der neue Arbeitskreis. Die Spezialisierung nur bezogen auf das Thema der künstlichen Ernährung zeigte uns jedoch sehr schnell, dass der Begriff "künstlich" viele Betroffene abschreckte oder zu Mißverständnissen führte und eine Einschränkung auf dieses Thema nicht allen Interessen unserer Mitglieder gerecht wurde.