Ursachen einer CED-Erkrankung

Was weiß man über die Ursachen?

Trotz intensiver Forschung sind die Ursachen für die Entstehung von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa immer noch nicht endgültig geklärt.

CED sind multifaktorielle Erkrankungen, sie lassen sich nicht auf eine einzelne Ursache zurückführen: Es handelt sich um eine Verbindung von genetischer Veranlagung, noch näher zu bestimmenden Risiko- und Umweltfaktoren (etwa Rauchen, Ernährungsgewohnheiten, Hygiene) und einer Störung der Barrierefunktion der Darmschleimhaut, so dass Darmbakterien sich auf der Darmwand ansiedeln können und eine starke Immunreaktion auslösen. Auch der Zusammensetzung der Darmflora, heute meist Mikrobiom genannt, wird eine Bedeutung zugesprochen (besonders auf das Mycobacterium avium subsp. paratuberculosis (MAP) wird gerne verwiesen), wobei neuere Forschungen 2015 einen mittelbaren Einfluss von Entzündungsparametern auf die Zusammensetzung des Mikrobioms zeigen.
Psychische Ursachen - lange und von der Umwelt oft verächtlich als Krankheitsgrundlage betrachtet -  werden nach dem Stand der wissenschaftlichen Diskussion ausgeschlossen, anerkannt ist aber, dass sich psychische Faktoren auf den Verlauf der Erkrankung auswirken können.

Bis vor einigen Jahren ist man davon ausgegangen, dass entzündliche Darmerkrankungen aufgrund einer Fehlsteuerung der Entzündungsreaktion entstehen. Mittlerweile ist deutlich geworden, dass es sich bei entzündlichen Darmerkrankungen nicht um sogenannte Autoimmunerkrankungen handelt, sondern die Entzündung als Folge einer defekten Immunbarriere entsteht. Dadurch, dass "normale" Bakterien aus dem Darm in die Schleimhaut eindringen können, werden verschiedene Entzündungszellen aktiviert und lösen so die chronische Reaktion und Krankheit im Darm aus.

Die meisten vorhandenen Therapiekonzepte bemühen sich, die Entzündung zur unterdrücken. Doch die Strategien, Entzündungszellen zu blockieren, sind trotz vielfältiger Entwicklungen nach wie vor begrenzt. Aber es gibt auch schon Möglichkeiten, die Krankheit „kausal“ zu behandeln, die Barriere des Darmes gegenüber Bakterien zu stärken: In der Remissionserhaltungstherapie ist davon auszugehen, dass dies ein wichtiges Standbein moderner Therapieoptionen werden wird und teilweise heute schon ist. In der Akutbehandlung wird weiter die Unterdrückung der Entzündungsreaktion eine wichtige Rolle spielen.


Erstellt: 30.07.2014 Letzte Änderung: 03.03.2025

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