Schmerzen und ihre Therapie bei CED

Definition des Schmerzes
Der akute Schmerz ist eng an eine Störung im Körper gekoppelt und weist auf eine eingetretene oder drohende Schädigung hin. Er ist ein Schutzmechanismus, der uns erlaubt, in einer Umgebung mit potentiellen Gefahren unbeschadet zu überleben.
Der chronische Schmerz hat diese Aufgabe nicht. Er zeigt entweder eine chronische, dauerhafte Schädigung an oder er ist ein von der ursprünglichen Schmerzursache losgelöster Schmerz. Er wird dann auch als "Schmerzkrankheit" bezeichnet.

Schmerzen bei CED
Mehr als 80 Prozent der CED-Betroffenen klagen über Schmerzen. Trotzdem werden Schmerzen bei diesen Patient*innen häufig nicht oder nur unzureichend behandelt. Um das Problem Schmerz vernünftig angehen zu können, ist es zunächst notwendig den Charakter und die Ursache von Schmerzen bei Patient*innen mit CED zu erfassen, um dann die bestmögliche Therapie einleiten zu können.

Schmerzmittel bei CED
Die wichtigste Schmerztherapie ist die Therapie der Grundkrankheit. Häufig kommt es jedoch auch zum Auftreten von Schmerzen in den Ruhephasen der Erkrankung.
Besondere Vorsicht ist bei Einnahme von "Nicht-steroidalen Antirheumatika“ oder -phlogistika (NSAR/NSAID), z.B. Acetylsalicylsäure (ASS, z.B. Aspirin®), Diclofenac (z.B. Volaren®), Ibuprofen (z.B. Dolormin®, Neuralgin®) geboten, da diese Medikamente häufig Schübe des Morbus Crohn oder der Colitis ulcerosa auslösen können. Diese Medikamentengruppe sollte in der Regel nicht zur Schmerztherapie bei CED-Patient*innen eingesetzt werden.
Für den Darm besser verträglich sind Paracetamol oder bei stärkeren Schmerzen Morphium-ähnliche Medikamente wie Tramadol (Tramal®) oder Tilidin (z.B. Valoron®).

Mehr zum Thema im folgenden Bauchredner-Artikel von Prof. Dr. Sturm:

Priv.-Doz. Dr. Andreas Sturm, Bauchredner 3/2005

Schmerzen bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen

Mehr als 80 Prozent der Patienten mit chronisch entzündlicher Darmerkrankung (CED) klagen über Schmerzen. Trotzdem werden Schmerzen bei diesen Patienten häufig nicht oder nur unzureichend behandelt.

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Gelenkbeschwerden
Über 40 Prozent der Morbus Crohn- oder Colitis ulcerosa-Betroffenen entwickeln im Krankheitsverlauf Gelenkbeschwerden.
Man unterscheidet Arthralgien (Schmerzen ohne Überwärmung und Rötung des Gelenks) und Arthritiden (Schmerzen mit Überwärmung und Rötung des Gelenks). Häufig sind die Knie, die Sprunggelenke, die Handgelenke und die Ellenbogen betroffen. Auch hier wird zuerst der Schub behandelt.
Treten die Arthritiden oder ein Befall der Wirbelsäule (Spondylarthropathie) Schub-unabhängig und sehr ausgeprägt auf, wird zur Therapie Sulfasalazin (z.B. Azulfidine) und Methotrexat eingesetzt. In schweren Fällen kann auch die Therapie mit Biologika notwendig werden.
Auch Arthralgien, die unabhängig von der Grunderkrankung auftreten, sollten nicht mit Nicht-steroidalen Antirheumatika (s.o.) behandelt werden. Reicht eine Therapie mit Paracetamol und/oder Metamizol (Novalgin®) nicht aus, kann eine Therapie mit Cox-2 selektiven Antiplogistika (z.B. Etoricoxib) vorsichtig durchgeführt werden.
Die auf Sie zugeschnittene Therapientscheidung fällt nach Kenntnis aller Umstände im Gespräch mit Ihrem*Ihrer Ärzt*in.

Mehr  zum Thema im folgenden Bauchredner-Artikel von Dr. Haibel und Prof. Dr. Sieper:

Dr. med. Hildrun Haibel, Prof. Dr. med. Joachim Sieper, Bauchredner 1/2011

Rheumatologische Komorbiditäten bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen

Aus rechtlichen Gründen ohne Abbildungen. - Im Rahmen einer CED kommt es bei über 30 Prozent der Patienten zu rheumatischen Manifestationen: Gelenkschmerzen (Arthralgien), Gelenkentzündungen (Arthritis, 2 Typen), entzündliche Rückenschmerzen bis hin zu einer Wirbelsäulenentzündung (Spondyloarthritis, Morbus Bechterew) bei etwa zwei Prozent der CED-Betroffenen, oft mit der Schuppenflechte oder einer Entzündung des Auges verbunden. Der größte Teil der CED-Patienten mit rheumatischen Manifestationen benötigt eine antirheumatische Therapie.

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Erstellt: 08.03.2016 Letzte Änderung: 05.03.2020

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