Sollen Menschen mit CED von einer Therapie mit Infusion auf eine Therapie mit Injektionen/Spritzen wechseln?

Die europäische Dachorganisation der CED-Gastroenterolog*innen, die European Crohn's and Colitis Organisation (ECCO), sagt in ihrer zweiten Veröffentlichung (Stand 20.03.2020) hierzu:

Der Wechsel von Wirkstoffen, die per Infusion gegeben werden (Infliximab/Vedolizumab) zu Wirkstoffen, die als Spritze erhältlich sind (Adalimumab/Golimumab/Ustekinumab), sollte, wenn möglich, vermieden werden. Dies gilt besonders, wenn der einzige Grund Infusionen zu vermeiden, das Coronavirus ist. Für Morbus Crohn liegen für solche nicht-therapeutisch begründeten Wechsel Daten vor. Sie zeigen, dass das Risiko eines Wirkverlustes steigt, wenn ein Wechsel von Infliximab (Infusion) auf Adalimumab (Spritze/Pen) vorgenommen wird, ohne dass ein hinreichender Grund in Bezug auf die CED-Therapie vorliegt . Bei Colitis ulcerosa gibt es dazu bislang keine Daten. Aufgrund der Datenlage für Morbus Crohn sollte aber auch hier ein Wechsel, wenn möglich, vermieden werden.

Sowohl für Vedolizumab als auch für Infliximab stehen mittlerweile sowohl die Gabe per Infusion als auch per Fertigspritzen/Fertigpens (subkutan = s.c.) zur Verfügung. In der Fachinformation von Vedolizumab wird darauf hingewiesen, dass bei Menschen, die in der Erhaltungstherapie gut auf eine Infusion eingestellt sind, keine Daten zur Wirksamkeit von Vedolizumab als Fertigspritze/Fertigpen vorliegen. In der Fachinformation für das Präparat, das bei Infliximab auch als Fertigspritze/Fertigpen vorliegt, wird hingegen darauf hingewiesen, dass in der Erhaltungstherapie 8 Wochen nach der letzten Infusion gegebenenfalls auch auf ein Fertigspritze/Fertigpen gewechselt werden kann, da hierzu Daten aus den Zulassungstudien vorliegen. Eine Außnahme besteht bei Menschen mit Morbus Crohn, die mehr al 5 mg/kg Körpergewicht bei der Infusion zur Erhaltungstherapie bekommen. Für diesen Fall liegen keine Inforamtionen zur Umstellung auf Fertigpen/Fertigspritze vor. Ob bei Ihnen ein Wechsel von einer Form der Wirkstoffgabe auf die andere möglich ist, sollten SIe mit Ihrem/Ihrer Gastroenterolog*in besprechen.

Quellen:

 

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