Mangelernährung und ein akuter CED-Schub sind Risikofaktoren für eine Ansteckung und einen schweren Krankheitsverlauf mit COVID-19
Eine Mangelernährung schwächt das Immunsystem und damit die Abwehrkräfte auch gegen Vireninfektionen wie Sars-CoV-2.
Deshalb wird in der S2k-Leitlinie zu CED und COVID-19 empfohlen, dass der Ernährungsstatus bei Menschen mit CED regelmäßig überwacht werden sollte und Mangelzustände ausgeglichen werden sollten (Empfehlung 4.1. der S2k-Leitlinie).
Hintergrund ist, dass Menschen mit einer aktiven CED im Vergleich zu Gesunden öfter unterernährt sind und ein Mangel an bestimmten Mikronährstoffen vorliegen kann. Hier sollte Ihr*e Ärzt*in, auch unabhängig von der Corona-Pandemie, darauf achten, dass bei Ihnen keine Anzeichen für Mangelernährung oder Mangel an Nährstoffen vorliegen.
Wenn bei Ihnen aufgrund Ihres CED-Krankheitsverlaufs ein Risiko für eine Mangelernährung vorliegt, sollten Ihre Blutwerte regelmäßig überprüft werden. Empfehlungen hierfür finden Sie auch in den allgemeinen medizinischen Leitlinien zur Behandlung des Morbus Crohn (Aktualisierte S3-Leitlinie „Diagnostik und Therapie des M. Crohn“) bzw. der Colitis ulcerosa (Aktualisierte S3-Leitlinie Colitis ulcerosa).
Auch ein Akuter Schub erhöht das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs. Deshalb ist es wichtig, dass Ihre CED gut eingestellt ist. Ebenfalls ist es wichtig, mit Ihrem/Ihrer Ärzt*in über mögliche Veränderungen in der CED Therapie zu sprechen, falls diese notwendig werden. Einfach eine laufende wirkungsvolle immunsupprimierende Therapie abzusetzen ist nicht sinnvoll, denn dann riskieren Sie einen Schub, der womöglich dann noch viel intensiver behandelt werden muss und den Körper schwächt, was ebenfalls zu einer höheren Infektanfälligkeit oder einen schweren COVID-19-Verlauf führen kann.