Influenza
(Humane) Influenza: Grippeschutzimpfung bei CED
Mit der 40. Kalenderwoche (KW) beginnt jeweils die neue Influenzasaison und endet mit der 20. Kalenderwoche.
+++ Optimaler Impfzeitraum Oktober bis November +++
23.08.2018: Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am RKI für die Saison 2018/19 veröffentlicht
Für Deutschland veröffentlicht das Robert Koch-Institut während der Influenzasaison wöchentlich auf seinen Internetseiten unter http://influenza.rki.de/ einen Bericht zur Erkrankungslage und bei Bedarf aktuelle Situationseinschätzungen oder Veröffentlichungen im Epidemiologischen Bulletin.
Die STIKO, die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut, hat auf ihrer Sitzung im November 2017 beschlossen, die Impfung gegen saisonale Influenza mit einem Vierfach- ("quadrivalenten") Impfstoff zu empfehlen. Ein Vierfachimpfstoff enthält Bestandteile von vier verschiedenen Virenuntertypen, die alle eine Influenza auslösen können. Warum nun ein Vierfach- und nicht wie früher ein Dreifachimpfstoff empfohlen wird, begründet die STIKO ausführlich im Epidemiologischen Bulletin 2/2018..
- Epidemiologisches Bulletin 2/2018: Wissenschaftliche Begründung für die Empfehlung des quadrivalenten saisonalen Influenzaimpfstoffs. Veröffentlicht: Epidemiologisches Bulletin 2/2018 (PDF, 272 KB, Datei ist nicht barrierefrei). Stand: 11.01.2018
Aktueller Impfkalender
Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut hat im August 2018 im Epidemiologischen Bulletin 34/2018 den aktuellen Impfkalender, ihre neuen Impfempfehlungen, - nicht nur für die Influenza - veröffentlicht. Die STIKO empfiehlt die Influenza-Impfung als Standard für Menschen ab 60 Jahre, zusätzlich aber auch für beistimmte Risikogruppen. Das sind u.a. Menschen ab 6 Monaten Lebensalter, deren Immunsystem durch eine Erkrankung oder durch die Einnahme von entsprehenden Medikamenten, Immusuppressiva, gestört oder herunter reguliert ist. Dazu gehören unter anderem auch Menschen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, die beispielsweise Medikamente einnehmen, die in das Immunsystem eingreifen (S. 342).
Empfohlen wird die jährliche Impfung im Herbst mit einem quadrivalenten Vierfach-Impfstoff mit aktueller, von der WHO empfohlener Antigenkombination (h.h. die Bestandteile der vier verschiedenen Virenuntertypen). "Kinder und Jugendliche im Alter von 2 bis 17 Jahren können alternativ mit einem attenuierten (abgeschwächten) Influenza-Lebendimpfstoff (LAIV) geimpft werden, sofern keine Kontraindikation besteht (medizinisch nichts dagegen spricht) (s. Fachinformation). Bei Hindernissen für eine Injektion (z. B. Spritzenphobie, Gerinnungsstörungen) sollte präferenziell LAIV verwendet werden." (S. 342)
- Epidemiologisches Bulletin 34/2018. Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut 2017/2018. Veröffentlicht: Epidemiologisches Bulletin 34/2018 (PDF, 777 KB, Datei ist nicht barrierefrei). Stand: 23.08.2018
Achtung! Zu beachten ist aber, dass der Lebendimpfstoff bei eingeschränkter Immunfunktion aufgrund von Erkrankungen oder infolge einer immunsupressiven Therapie kontraindiziert ist. Dr. Josef Weismüller, Koblenz, schreibt dazu: Nach wie vor gilt, dass Impfungen mit Lebendimpfstoffen (Mumps, Masern, Röteln, Windpocken, Gelbfieber) während einer laufenden immunsuppressiven Therapie nicht durchgeführt werden dürfen! Begründet ist dies durch das Restrisiko, dass die bei der Impfung verabreichten abgeschwächten, aber lebenden Erreger unter Immunsuppression selbst eine Infektion auslösen könnten.“ (S. 55)
- Josef Weismüller, CED-Patienten unter immunsuppressiver Therapie: Infektionsschutz durch Impfungen, Bauchredner 4 /2011, S. 50-58, 55.
Impfen bei Immundefizienz bzw. Immunsuppression
- Niehues, T., Bogdan, C., Hecht, J. et al. Impfen bei Immundefizienz. Anwendungshinweise zu den von der Ständigen Impfkommission empfohlenen Impfungen. (I) Grundlagenpapier. Bundesgesundheitsbl (2017) 60: 674. https://doi.org/10.1007/s00103-017-2555-4
- Ehl, S., Bogdan, C., Niehues, T. et al. Impfen bei Immundefizienz. Anwendungshinweise zu den von der Ständigen Impfkommission empfohlenen Impfungen.(II) Impfen bei 1. Primären Immundefekterkrankungen und 2. HIV-Infektion. Bundesgesundheitsbl (2018) 61: 1034. https://doi.org/10.1007/s00103-018-2761-8
- Listen zugelassener Impfstoffe nach Krankheiten bzw. Krankheitserregern (inkl. der Unterscheidung Tot-/Lebendimpfstoffe) finden Sie auf den Seiten des Paul Ehrlich Instituts: "Impfstoffe fürd en Menschen" | https://www.pei.de/DE/arzneimittel/impfstoff-impfstoffe-fuer-den-menschen/informationen-zu-impfstoffen-impfungen-impfen.html
- Umfassende Hinweise zu Schutzimpfungen für Patienten mit Immundefizienz finden sich in:
Mitteilung der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut: Hinweise zu Impfungen für Patienten mit Immundefizienz. Stand: November 2005. In EpidBull / Sonderdruck, 10. November 2005 | http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2005/Sonderausgaben/Sonderdruck_STlKO-Hinweise_Nov-2005.pdf?__blob=publicationFile - https://www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/STIKO/Empfehlungen/STIKO_Weitere/Tabelle_Immundefizienz.html
Weitere Hinweise des RKI
Allgemein zur Influenza:
- Arbeitsgemeinschaft Influenza. https://influenza.rki.de/.
- GrippeWeb. https://grippeweb.rki.de/Default.aspx.
- Robert Koch-Institut (RKI). Influenza. http://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/I/Influenza/IPV/IPV_Node.html.
- RKI-Ratgeber für Ärzte: Influenza (Teil 1): Erkrankungen durch saisonale Influenzaviren (Stand: 12.02.2016). http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Influenza_saisonal.html
- Centers for Disease Control and Prevention (CDC). Influenza (Flu). http://www.cdc.gov/flu/.
Aviäre Influenza (Geflügelpest, "Vogelgrippe"): gefährlich für Menschen?
HPAIV: hoch-pathogene (stark krankmachende, HP) aviäre (lat. avus = "Vogel") Influenzaviren (AIV)
November 2016: Aufgrund der aktuellen Verbreitung von HPAIV H5N8 bei Wildvögeln in Polen, Ungarn, Schweiz, Österreich und Deutschland ist von einem hohen Eintragsrisiko durch direkte und indirekte Kontakte zwischen Wildvögeln und Nutzgeflügel auszugehen [...]. Es gibt Anhaltspunkte für eine Veränderung des Virus.
Bisher sind keine Fälle von HPAIV H5N8 Infektionen beim Menschen gemeldet. Verlässliche Aussagen zur Virulenz des Erregers für den Menschen sind derzeit noch nicht möglich, da sich das Virus verändert haben könnte. (FLI: Klassische Geflügelpest, 09. November 2016)
Aviäre Influenzaviren sind bisher nicht gut an den Menschen angepasst. Eine Übertragung kann erfolgen bei engem Kontakt zu infiziertem, erkranktem oder totem Geflügel oder zu mit Geflügelausscheidungen kontaminierter Umgebung. Der Verzehr ausreichend erhitzter bzw. durchgegarter Geflügelprodukte stellt keine Infektionsquelle dar. (RKI: RKI-Ratgeber Influenza, Stand: 19.05.2016)
Weitere Informationen:
Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit:
- Klassische Geflügelpest (09. November 2016): https://www.fli.de/de/aktuelles/tierseuchengeschehen/klassische-gefluegelpest/
- FAQ Hochpathogene Aviäre Influenza (HPAI, Geflügelpest, „Vogelgrippe“)(Stand 14.11.2016) [pdf] : https://openagrar.bmel-forschung.de/servlets/MCRFileNodeServlet/openagrar_derivate_00000685/FLI-Information-FAQ-Gefluegelpest-20161114.pdf
Robert-Koch-Institut:
- Das RKI zu Ausbrüchen von hochpathogener aviärer Influenza A(H5N8) bei Geflügel und Wildvögeln (10.11.2016): http://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/A/AviaereInfluenza/A_H5N8/Influenza_A_H5N8.html
- Antworten des Robert Koch-Instituts auf häufig gestellte Fragen zur Vogelgrippe (Stand: 21.5.2015): http://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Gefluegelpest/Gefluegelpest.html
- Infektionskrankheiten A-Z > Aviäre Influenza (Stand 10.11. 2016): http://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/A/AviaereInfluenza/AviaereInfluenza_node.html
- RKI-Ratgeber für Ärzte: Influenza (Teil 2): Erkrankungen durch zoonotische Influenzaviren (Stand: 19.05.2016): http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Influenza_zoonotisch.html