Impfen im Herbst bzw. Winter 2024/2025 – jetzt gegen verschiedene (Atemwegs-)Infekte schützen

Grippeimpfung jetzt - denn im Oktober beginnt die Grippesaison

„Die jährliche Grippewelle hat in Deutschland in den vergangenen Jahren meist nach der Jahreswende ihren Höhepunkt erreicht. Dabei stiegen die Fallzahlen ab Ende September an. Nach der Impfung dauert es 10 bis 14 Tage, bis der Impfschutz vollständig aufgebaut ist. Um rechtzeitig geschützt zu sein, wird deshalb empfohlen, sich ab Oktober bis Mitte Dezember impfen zu lassen. Sollte die Impfung in diesen Monaten versäumt werden, kann es auch zu Beginn oder im Verlauf der Grippewelle noch sinnvoll sein, die Impfung nachzuholen. Schließlich ist nie genau vorherzusagen, wie lange eine Influenzawelle andauern wird. In der Saison 2022/2023 kam es beispielsweise im März zu einer zweiten Grippewelle durch eine andere Virusvariante.“

Quelle: Robert-Koch-Institut (Stand 16.09.2024): https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/Influenza/FAQ_Uebersicht.html 

Dabei wird für Personen, die älter als sechs Monate sind und eine erhöhte gesundheitliche Gefährdung infolge einer Grunderkrankung haben, die jährliche Impfung im Herbst mit einem inaktivierten Impfstoff (auch „Totimpfstoff“ genannt) mit aktueller von der WHO empfohlener Antigenkombination empfohlen. Beispiele für Personengruppen mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung sind unter anderem Personen mit einer chronischen Lebererkrankung (wie die primär sklerosierende Cholangitis) und Menschen, bei denen das Immunsystem - zum Bespiel aufgrund von Medikamenten - nicht so gut gegen Infekte arbeitet. Diese fallen unter die Gruppe „Personen mit angeborener oder erworbener Immundefizienz“.

Quelle: Epidemiologisches Bulletin 4/2024, Seite 12 Tabelle 2 : https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2024/Ausgaben/04_24.pdf?__blob=publicationFile

Damit wird die aktuellen Grippe-Impfung unter anderem auch wieder allen CED-Betroffenen empfohlen, die sich gerade einer immunsupprimierende Therapie unterziehen müssen.

Das Paul-Ehrlich-Institut hat die aktuell verfügbaren Impfstoffe aufgelistet, darunter hauptsächlich inaktivierte, also „Totimpfstoffe“. Es gibt aber auch zwei Impfstoffpräparate, die als sogenannte Lebendimpfstoffe gelistet werden (Fluenz 2024/2025 und Fluenz Tetra). Mit diesen können vornehmlich Kinder und Jugendliche geimpft werden, die KEINE Grunderkrankung haben oder KEINE Medikamente erhalten, die gegen eine Impfung mit einem Lebendimpfstoffe sprechen.

Die vollständige Liste der Impfstoffe, die aktuell für die Grippesaison 2024/2025 zur Verfügung stehen , finden Sie auf den Seiten des Paul-Ehrlich-Institutes: https://www.pei.de/DE/arzneimittel/impfstoffe/influenza-grippe/influenza-node.html

Kann die Grippeimpfung einen Schub auslösen?

Das Robert-Koch-Institut bezieht sich auf Autoimmunerkrankungen. Die CED gehören zwar nicht zu den Autoimmunerkrankungen, aber zu den chronisch-entzündlichen immunvermittelten Erkrankungen.

Hier die Aussagen zu einem möglichen entzündlichen Schub in Folge einer Impfung gegen Grippe oder einer Infektion mit dem Grippevirus (Stand 18.09.2023):

„Die STIKO empfiehlt die Impfung gegen Influenza für Patient:innen mit einer immun-suppressiven Therapie. Dazu gehören auch Patient:innen mit Autoimmunerkrankungen (z. B. Multipler Sklerose, systemischer Lupus erythematodes, rheumatoide Arthritis). Viele solcher Autoimmunerkrankungen verlaufen in Krankheitsschüben. In zahlreichen Studien wurde kein Zusammenhang zwischen dem Verabreichen von Impfstoffen gegen saisonale Influenza-Viren und dem Auftreten von Krankheitsschüben gefunden [1-3]. Es kann trotzdem nicht mit absoluter Sicherheit ausgeschlossen werden, dass eine Impfung als unspezifischer Trigger einen Krankheitsschub auslöst. Eine Infektion mit dem Influenza-(Wild-)Virus kann ebenfalls einen Erkrankungsschub auslösen, wobei angenommen wird, dass dies nicht nur wesentlich häufiger vorkommt, sondern auch die Influenza in diesen Fällen schwerwiegender verläuft als es nach einer Impfung der Fall wäre.

Aufgrund eingesetzter Immunsuppressiva kann zudem die Immunantwort auf die Impfung eingeschränkt sein. Eine Impfung sollte vom behandelnden Arzt/der behandelnden Ärztin mit den Patient:innen individuell besprochen und zu einem optimierten Zeitpunkt hinsichtlich des aktuellen Saisonverlaufs und der immunsuppressiven Medikation verabreicht werden, z. B. zum Zeitpunkt der geringsten Immunsuppression.“

Quelle: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/Influenza/FAQ_Uebersicht.html , Zugriff 24.09.2024


Impfen gegen RSV

„Die STIKO empfiehlt allen Personen die 75 Jahren oder älter sind eine 1-malige RSV-Impfung als Standardimpfung möglichst vor der RSV-Saison (das heißt idealerweise Ende September/Anfang Oktober).
Außerdem empfiehlt die STIKO die RSV-Impfung Personen im Alter von 60 bis 74 Jahren, die eine schwere Form einer der unten aufgeführten Grunderkrankungen haben, eine 1-malige RSV-Impfung als Indikationsimpfung.

Eine Impfung gegen RSV ist für Personen über 60 Jahre mit solchen Grunderkrankungen empfohlen, die mit einem deutlich erhöhten Risiko für eine schwer verlaufende RSV-Erkrankung einhergehen.

Dazu gehören schwere Formen von:

  • chronischen Erkrankungen der Atmungsorgane,
  • chronischen Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen,
  • chronischen neurologischen und neuromuskulären Erkrankungen,
  • hämato-onkologischen Erkrankungen,
  • Diabetes mellitus (mit Komplikationen)
  • angeborener oder erworbener Immundefizienz.

Leichte oder unkomplizierte bzw. medikamentös gut kontrollierte Formen dieser Erkrankungen gehen nach jetzigem Wissensstand nicht mit einem deutlich erhöhten Risiko für einen schweren RSV-Krankheitsverlauf einher. Eine Impfung ist in diesen Fällen nicht empfohlen. Eine mögliche Einzelfallentscheidung für die Impfung außerhalb der Empfehlung ist nach individueller Abwägung mit der Ärztin/dem Arzt grundsätzlich möglich.“

(Robert-Koch-Institut – Stand 8.8.2024, Quelle: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/RSV/FAQ_Liste_RSV.html?nn=2375548 Zugriff, 24.09.2024).

Wenn Sie unsicher sind, ob diese Impfung für Sie notwendig ist, sprechen Sie mit Ihrem*Ihrer Arzt*Ärztin darüber.
 

Impfen gegen Corona

Covid-19-Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes (Stand 23.09.2024):

Corona-Viren (SARS-CoV-2) sind mittlerweile ein fester Bestandteil der Viren, die in der Bevölkerung zirkulieren (man sagt auch, die Viren sind endemische geworden). Die dominierenden Omikron-Varianten sowie die hohe Immunität durch Impfungen und Infektionen in der Bevölkerung haben dazu geführt, dass heute deutlich weniger schwere Verläufe und Langzeitfolgen (wie Long-/ Post-Covid) auftreten als noch vor beispielsweise zwei Jahren.

Die Ständige Impfkommission empfiehlt für bestimmte Bevölkerungsgruppen nichtsdestotrotz im Herbst erneut eine Auffrischungsimpfung. Ziel der Impfung ist es:

  • schwere COVID-19-Verläufe (Hospitalisierungen und Todesfälle) zu verhindern
  • mögliche Langzeitfolgen von SARS-CoV-2-Infektionen in der gesamten Bevölkerung so weit wie möglich zu reduzieren
  • Zusätzlich sollen auch Beschäftigte in der medizinischen und pflegerischen Versorgung vor SARS-CoV-2-Infektionen geschützt werden.

Zu diesen Bevölkerungsgruppen gehören:

  • Personen im Alter ab 60 Jahren, da sie grundsätzlich stärker gefährdet sind, nach einer SARS-CoV-2-Infektion schwer an COVID-19 zu erkranken oder zu versterben, wobei das Risiko einer ernsten Erkrankung in dieser Altersgruppe mit fortschreitendem Alter kontinuierlich zunimmt.
  • immundefiziente Personen jeglichen Alters (auch Personen, die aufgrund ihrer Erkrankung Medikamente mit relevanter Immunsuppression einnehmen)
  • für Personen mit bestimmten Grundkrankheiten, unter anderem Menschen mit chronischen Lebererkrankungen

Quelle: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/FAQ_Liste_STIKO_Empfehlungen.html, Zugriff 24.09.2024

Entsprechend wird die Auffrischungsimpfung gegen SARS-CoV-2 auch wieder allen CED-Betroffenen empfohlen, die sich gerade einer immunsupprimierende Therapie unterziehen müssen, sowie auch allen Betroffenen mit einer primär sklerosierende Cholangitis. Wenn Sie unsicher sind, ob Sie zu einer der Personengruppen gehören, sprechen Sie Ihre Ärzt*innen darauf an. 
 

Kombi-Impfungen

Grippe/RSV

Kann die Grippe-Impfung an einem Termin mit der RSV-Impfung gegeben werden? (RKI 16.09.2024)

Ja, unter der Voraussetzung, dass eine Voraussetzung/Erkrankung (Indikation) zur Impfung sowohl gegen Grippe als auch gegen RSV besteht. Dann kann die Grippe-Impfung gleichzeitig mit den proteinbasierten RSV-Impfstoffen verabreicht werden. Die Injektion soll jeweils an unterschiedlichen Gliedmaßen erfolgen.

Grippe/Corona

Darf die Influenza-Impfung zusammen mit der COVID-19-Impfung gegeben werden? (RKI 18.09.2023)

Ja. Gemäß Empfehlung der STIKO muss zwischen COVID-19-Impfungen und der Verabreichung anderer sog. Totimpfstoffe kein Impfabstand von 14 Tagen mehr eingehalten werden. Die Impfungen können simultan, d.h. gleichzeitig, verabreicht werden. Die Injektion soll jeweils an unterschiedlichen Gliedmaßen erfolgen.Die Influenza-Impfung sollte wie üblich im Spätherbst (Mitte Oktober bis Mitte Dezember) verabreicht werden. Unter der Voraussetzung, dass eine Indikation zur Impfung sowohl gegen Influenza als auch gegen COVID-19 besteht, ist die gleichzeitige Verabreichung der beiden Impfstoffe möglich. Eine ausführliche Aufklärung der zu impfenden Person über die möglichen, vermehrten vorübergehenden lokalen und systemischen Impfreaktionen ist bei der gleichzeitigen Gabe von COVID-19-Impfstoffen und Influenza-Impfstoffen (inkl. Hochdosis-Impfstoffen) besonders wichtig.

An der Empfehlung zur Kombinationsimpfung hat sich damit seit dem letzten Jahr nichts geändert.

Quelle: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/Influenza/FAQ_Liste_Impfempfehlung.html Zugriff 24.09.2024


Impfen bei Immundefizienz bzw. Immunsuppression


Allgemein zur Influenza

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Erstellt: 15.11.2016 Letzte Änderung: 26.09.2024

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