Sollten Patient*innen mit einer chronischen Erkrankung und immunsuppressiver Therapie ihre Medikamente sicherheitshalber absetzen oder reduzieren?

Die Behandlung mit immunsuppressiven Medikamenten, z. B. Kortison, Azathioprin, TNF-Antikörper und andere Biologika hat einen festen Stellenwert in der Therapie der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Therapien, die die Arbeit des Immunsystems herabsetzen, erhöhen auch die Anfälligkeit für Infekte. Wer nun aber eine laufende wirkungsvolle immunsupprimierende Therapie absetzt, riskiert einen Schub, der womöglich dann noch viel intensiver behandelt werden muss und den Körper schwächt. Ein Absetzen oder Reduzieren der Medikamente ist derzeit mit einem höheren Risiko für das Verschlechtern der Grunderkrankung verbunden, als das derzeitige Risiko für eine Ansteckung am Coronavirus. Vom eigenständigen Absetzen oder Reduzieren der Medikamente ist somit dringend abzuraten.


Erstellt: 27.02.2020 Letzte Änderung: 22.03.2021

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