Sollen Menschen mit CED auch während der Corona-Pandemie bei einem aktiven Schub mit immunsuppressiven Wirkstoffen behandelt werden?
(Aktualisiert 31. August 2020)
Grundsätzlich sollte jeder Schub behandelt werden, damit der Körper nicht geschwächt wird, sowie um einen Krankenhausaufenthalt oder gar eine Notoperation möglichst zu vermeiden. Hierfür können alle dafür zugelassenen Wirkstoffe eingesetzt werden. Vorsicht ist allerdings bei Thiopurinen (auch in Kombination mit anderen Medikamenten) und JAK-Inhibitoren geboten. Diese sollten mit Bedacht eingesetzt und erst nach vorheriger Prüfung anderer Wirkstoffe als Alternativen gewählt werden.
Während der Sars-CoV-2 Pandemie sollte bei der Behandlung eines akuten CED-Schubs bevorzugt eine Biologika-Therapie mit zu erwartendem raschen Wirkeintritt anstelle einer hochdosierten Kortisontherapie (systemisch) eingesetzt werden. (Empfehlung 3.4. der S2K-LL)
Bei einer Neueinstellung auf eine Biologikatherapie sollte ein Wirkstoff gewählt werden, der als Pen oder Spritze gegeben werden kann, immer unter der Voraussetzung und Abwägung, dass die Wirkung als gleichwertig zu der Wahl eines Wirkstoffes per Infusion eingeschätzt wird Empfehlung 3.6. der S2K-LL)
Quellen:
- S2k-Leitlinie „Betreuung von Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen in der COVID-19-Pandemie – offene Fragen und Antworten“
- 2nd Interview COVID-19 ECCO Taskforce, published March 20, 2020