Welche Empfehlungen gibt es zu CED-bedingten Operationen während der Corona-Pandemie?
(Aktualisiert 31.08.2020)
In vielen Krankenhäusern sind Non-COVID-19-Operationssäle eingerichtet worden.
Die Gründe einer Operation und eine mögliche Verschiebung sollten geprüft und von den Ärzt*innen abgewogen werden, um Komplikationen, die aufgrund einer Verzögerung der Operation auftreten könnten, zu vermeiden.
Dringliche und notfallmäßige Operationen sollen in Zeiten der Sars-CoV-2-Pandemie unter adäquaten Schutzmaßnahmen durchführt werden. (Empfehlung 3.9. der S2k-Leitlinie)
Spezielle Empfehlungen zu CED-Operationen sind:
Bei Menschen mit Morbus Crohn, bei denen nur ein kurzes Stück des letzten Teils des Dünndarms entzündet ist (Terminales Ileum)- können die Ärzt*innen abwägen zwischen einer Operation, um dieses Darmstück zu entfernen (Resektion), einer kurzzeitigen Therapie mit einer hohen Dosis Kortison (Stoßtherapie) oder einer Therapie mit Biologika, um unabhängig von einer Sars-CoV-2-Infektion eine Remission einzuleiten. (Empfehlung 3.10. der S2k-Leitlinie)
Sollten bei Kindern und Jugendlichen mit Morbus Crohn nur der letzte Teil des Dünndarms entzündet sein, ist eine vorübergehende ausschließliche enterale Ernährungstherapie die erste Wahl.
Bei Erwachsenen mit Morbus Crohn, die in dieser Krankheitssituation nicht auf eine Budesonid-Therapie ansprechen, ist auch eine ausschließliche enterale Ernährungstherapie als Möglichkeit auch zu erwägen.
Bei Menschen mit Colitis ulcerosa mit einem akuten schweren Schub, der sich nicht durch Kortison beruhigen lässt (steroidrefraktär), sollen die Ärzt*innen gemeinsam mit ihrer*m Patient*in während der Coronapandemie frühzeitig abwägen, ob weiterhin sinnvoll Medikamente eingesetzt werden oder eine Operation mit Dickdarmentfernung (Proktokolektomie) sinnvoller ist. (Empfehlung 3.10. der S2k-Leitlinie)