Für junge Menschen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen
Im Jahr 2015 vergibt die Stiftung Darmerkrankungen erneut Ausbildungsstipendien an Colitis-ulcerosa- und Morbus-Crohn-Betroffene. Vom 01. Januar bis zum 30. April 2015 können sich Jugendliche und junge Erwachsene um ein Stipendium für ihr individuelles Ausbildungsvorhaben bewerben. Die Stiftung unterstützt jährlich zehn Stipendiaten mit bis zu 10.000 € bei der Umsetzung ihrer beruflichen Ziele.
Seit 2009 schreibt die Stiftung Darmerkrankungen jährlich ein Stipendienprogramm für junge Menschen zwischen 18 und 35 Jahren mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen aus. Ob Schüler, Handwerker, Akademiker oder Künstler – die Form der Ausbildung und das Berufsbild können ganz unterschiedlich sein. Im vergangenen Jahr förderte die Stiftung beispielsweise die Zusatzqualifikation zum Erlebnispädagogen, einen Meister im Bereich Elektrotechnik, eine Abschlussarbeit zum Thema nachhaltige Mode und den Berufseinstieg als Orchestermusiker. Auch Tina Z., 31 Jahre, gehörte 2014 zu den Stipendiaten. Seit ihrer Jugend ist sie an Morbus Crohn erkrankt. Trotz ihrer gesundheitlichen Situation arbeitet sie im Bereich der Krankenpflege im Schichtdienst. Mithilfe ihres Stipendiums begann sie im vergangenen Sommer eine Weiterbildung zur Fachwirtin im Gesundheits- und Sozialwesen. „Aufgrund meiner chronischen Erkrankung möchte ich den körperlich sehr belastenden Schichtdienst gerne hinter mir lassen. Dank der Weiterbildung kann ich beruflich zukünftig mehr Verantwortung und Entscheidungskompetenz übernehmen“, betont Tina Z.
Wie bei Tina Z. wird die Diagnose „chronisch entzündliche Darmerkrankung“ den Betroffenen meist zwischen dem 15. und 40. Lebensjahr gestellt – die Erkrankung tritt somit erstmals genau in dem Lebensabschnitt auf, der für die Berufswahl, Ausbildung und weitere Karriere entscheidend ist. Die Stipendien der Stiftung Darmerkrankungen sollen die jungen Menschen in dieser herausfordernden Phase unterstützen: „Mit unseren Ausbildungsstipendien fördern wir nicht nur chronisch Erkrankte gezielt mit finanziellen Mitteln. Vielmehr möchten wir allen Betroffenen Hoffnung geben und ein Zeichen setzen. Wir wollen sie dazu motivieren, ihren Berufswunsch weiterzuverfolgen trotz der Rückschläge, die sie durch ihre Erkrankung erfahren“, erklärt Stiftungsvorstand Prof. Dr. Tanja Kühbacher.
Über die Krankheitsbilder Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
Die chronisch entzündlichen Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa betreffen in Deutschland etwa 320.000 Menschen. Typische Symptome sind Bauchkrämpfe und Durchfall bis hin
zu völliger Entkräftung. Die akuten Beschwerden treten schubartig auf, was die Krankheiten besonders unberechenbar macht. Zudem variieren die Erkrankungen in ihrem Verlauf von Patient zu
Patient stark, sodass die Zeit der Diagnosestellung oft mehrere Jahre dauert. Werden CED nicht ausreichend behandelt, können Komplikationen wie bspw. Verengungen der Darmwand unter Gefahr eines Darmverschlusses auftreten. Den Betroffenen drohen meist mehrere Operationen, zudem besteht eine erhöhte Krebsgefahr. Aber auch nach der Diagnose sind die Erkrankungen für die Patienten oft sehr belastend – unter anderem durch die Nebenwirkungen der Medikamente, die in vielen Fällen lebenslang genommen werden müssen.
Über die Stiftung Darmerkrankungen
Seit acht Jahren engagiert sich die Stiftung Darmerkrankungen für die Belange von jungen Menschen, die an Morbus Crohn und Colitis ulcerosa erkrankt sind. Neben der Ausbildungsförderung junger Menschen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen sind die Hauptanliegen der Stiftungsarbeit die Förderung von Ursachenforschung und der Entwicklung innovativer Therapien auf dem Gebiet CED sowie die Aufklärung der Öffentlichkeit über die Erkrankungen und ihre Folgen. Hiermit möchte sich die Stiftung insbesondere für mehr Verständnis für die Betroffenen einsetzen. Um das Förderprogramm langfristig fortführen zu können und auch die weitere Stiftungsarbeit im Bereich Forschung und Öffentlichkeitsarbeit fortsetzen zu können, ist die Stiftung Darmerkrankungen auf Zustiftungen und Spenden angewiesen. Mehr Informationen unter www.stiftungdarmerkrankungen.de
Ouelle: Pressemitteilung Stiftung Darmerkrankungen, Hamburg, 14.01.2015.