Hilfe für die schwer kranke Leber
Im fortgeschrittenen Krankheitsstadium benötigen Patientinnen und Patienten mit primär sklerosierender Cholangitis (PSC) häufig eine Lebertransplantation. Doch das Warten auf das rettende Organ kann sich über viele Monate hinziehen. In dieser Zeit haben viele Betroffene mit schwerwiegenden Begleiterscheinungen einer schweren Lebererkrankung zu kämpfen. Eine davon ist die Bauchwassersucht (Aszites). Doch für Patient(inn)en mit Aszites gibt es nun eine neue Behandlungsmethode, die Erleichterungen bringen kann.
Bislang werden Wasseransammlungen im Bauchraum in der Regel mit Punktionen behandelt, durch die das Wasser entfernt werden kann. Leider hält der Effekt nur eine begrenzte Zeit an, so dass die Punktionen häufig wiederholt werden müssen, oft schon nach wenigen Tagen.
An noch wenigen Zentren wird nun mit Erfolg ein neues Verfahren eingesetzt. Dabei bekommen schwerstkranke Leberpatienten eine spezielle Pumpe aus Kunststoff direkt unter die Haut implantiert. Die Bauchhöhle und die Blase werden zudem über zwei schmale Silikonschläuche miteinander verbunden. Dann kann das Wasser mit dem Urin ausgeschieden werden, und Punktionen sind seltener nötig oder können sogar ganz entfallen.
Nach Angaben von Prof. Dr. Thomas Berg aus dem Universitätsklinikums Leipzig verbessert sich durch die Pumpe auch der Gesundheitszustand insgesamt, da sich die verbleibende Leberfunktion ein wenig stabilisieren kann. Einen Wermutstropfen gibt es aber gleichwohl: Es fehlen noch Daten zur Langzeitsicherheit des Pumpensystems. Und so wird es von den Medizinern derzeit vor allem bei Patient(inn)en eingesetzt, bei denen andere Problemlösungen, auch eine Transplantation, nicht mehr möglich erscheinen.
Quelle:
Pressemitteilung des Universitätsklinikums Leipzig vom 17.10.2012 im Informationsdienst Wissenschaft, online unter http://idw-online.de/de/news501936